Diese Woche habe ich einen großen Teil meiner Arbeit als Bundesvorstand geschafft: Die Servicegruppe Pressearbeit ist gegründet!
Die eine S
war ein wahrer Kraftakt. Innerhalb des Presseteams wurde lange
überlegt, wie wir es schaffen können, mehr Piraten für die Mitarbeit zu
gewinnen und trotzdem die notwendige Qualität zu gewährleisten. Diese
Diskussion zog sich über Monate hin, und wi kamen zu keinem Ergebnis.auf
der Besprechung im Kernteam in Bremerhaven der Vorschlag (ich weiß nicht mehr von wem er kam - jedenfalls nicht von mir), parallel zu
den bereits vorhandenen Servicegruppen (Lektorat, Programm und
Recherche), auch die Pressearbeit in eine solche SG zu berführen.
In der Diskussion wurde schnell klar, dass wir zum gewünschten Erfolg
einen kompletten Neustart der Gruppe anstreben müssen. Damit sollte zum
einen dem (teils unverdient) schlechten Ruf der alten Gruppe
entgegengewirkt werden und zum jedem Piraten der sich einbringen möchte
die Chance gegeben werden mitzumachen. Wir haben auf diesem Treffen
eine grobe Struktur erarbeitet und die Regeln besprochen, die wir dafür
benötigen würden. Ich habe die Aufgabe übernommen, mit diesen Vorgaben
ein Konzept zu erarbeiten, die neue Gruppe auszuschreiben und zu
starten. Das wurde dann auf dem nächsten Mumbletreffen besprochen und
auch vom anwesenden Team einstimmig beschlossen. Also habe ich mich an
die Arbeit gemacht, geschrieben, mit unheimlich vielen Leuten geredet,
gemumblet, immer wieder Details besprochen und schluendlich zur Gründung ein umfassendes Konzept vorgestellt.
Schade
finde ich, dass jetzt, nachdem alles besprochen und beschlossen ist,
viel Kritik laut wird. Es hätte sich doch jeder einbringen können! Es
gab eine Ausschreibung im Vorstandsportal, diverse Besprechungen, es gab
Mumbles des Presseteams, es gab eine Wikiseite in der sich jeder
Interessierte eintragen konnte. Ich bin nun wirklich nicht schwer
erreichbar. Was geplant ist
hätte eigentlich für niemanden, der ernsthaft am Thema interessiert
ist, eine Überraschung sein dürfen. Und dennoch kommen jetzt, wo alles
passiert und es einfach zu spät ist, viele Piraten und reden das Konzept
und die Gruppe kaputt.
Da werden Vorwürfe laut, bei denen mir außer
einem Facepalm nicht mehr viel zu sagen bleibt. Ein Beispiel: "Wehe in
der neuen Gruppe wird Top-Down bestimmt!" und von der selben Person "Ich
erwarte das diese und jene Regeln eingeführt werden!" Ja,
Leute, ihr müsst schon wissen was ihr wollt. Entweder, ihr fordert kein
Top-Down: Dann müsst ihr aber auch akzeptieren, dass ich nicht Top-Down
bestimme, was ihr gerne als Regeln hättet. Oder ihr fordert die
Einführung bestimmter Regeln. Aber wie, wenn nicht Top-Down, sollte ich
die denn bitte durchsetzen?
Mir
ist wichtig, dass eine Gruppe von Piraten, die wie alle bei uns
freiwillig und ehrenamtlich eine Aufgabe übernehmen, zumindest so
arbeiten kann wie es für sie am esten ist. Darum habe ich keine Regeln bestimmt, sondern nur vorgeschlagen. Es gibt , die sich bewährt :
Mailinglisten, Pads, ein Ticketsystem, ein Mumbleraum. Das habe ich
nicht vorgegeben, sondern bereitgestellt, weil ich es als
Arbeitsgrundlage betrachte.
Ja,
ich habe ein Konzept geschrieben. Das betrachte ich als für die
Öffentlichkeitsarbeit verantwortlicher Vorstand als meine Aufgabe. Ich
kann ja schlecht zu einem Gründungsmumble gehen und damit anfangen, zu
diskutieren, was die Gruppe machen möchte. Wer
es wirklich detailliert wissen möchte, kann es gerne in voller Länge lesen. Dieses Konzept und alle Regeln die darin enthalten sind, habe ich
auf dem Gründungsmumble zur Diskussion gestellt. Niemand war erstaunter
als ich, dass über das Regelwerk keiner der Anwesenden - immerhin fast
40 Piraten, knapp die Hälfte davon SG Mitglieder - diskutieren wollte.
Besonders
umstritten war - wie in jeder Pressegruppe - die Frage nach den
Mailinglisteneinstellungen. Dazu kann und wird es wohl niemals einen
Konsens geben. Ich werde wenn ich es schaffe
noch einen eigenen Beitrag dazu schreiben, wie es sich mit Transparenz
und Offenheit in der Pressearbeit verhält. Für jetzt ist wichtig: Die
Entscheidung trifft das Team. Es gab bei den Vorbesprechungen eine
Tendenz zu einem zeitverzögert öffentlichen Mailinglistensync. Das stand
auch in dem Vorschlag den ich vorbereitet hae. Die Gruppe konnte sich auf dem Treffen leider auf keine eindeutige Regelung einigen. Die Entscheidung über die der Mailingliste steht also noch aus und wird mittels einer Umfrage im Team getroffen werden.
Ich
würde es sehr begrüßen, wenn die Gruppe nicht jetzt schon in Grund und Boden
geredet werden würde. Es ist eine Gruppe, die sich zusammengefunden hat
um gemeinschaftlich eine Dienstleistung für die Piratenpartei zu
erbringen. Sie hat die Chance verdient, ihre Leistungsfähigkeit unter
Beweis zu stellen und sollte - das wünsche ich mir, wirklich - an ihren
Leistungen gemessen werden, nicht an ihren internen Regeln. Und vor
allem nicht am für sie zuständigen Bundesvorstand: Ihr könnt mich an der Gruppe messen, aber bitte nicht die Gruppe an mir!