Thursday 1 January 2015

Themenfindung

This post was written for the 'Project PhD' blog project. 


Der Kurs in dem ich bin ist so aufgebaut, dass ich im ersten Jahr einen Master mache, und den wie üblich mit einer Masterarbeit abschließe. Im besten Fall kann ich diese Masterarbeit dann in den folgenden drei Jahren zu meiner Doktorarbeit ausbauen.

Ich habe jetzt das erste Semester noch nicht ganz überstanden, und muss mir nun langsam (genauer gesagt: ziemlich schnell) Gedanken um das Projekt machen, das ich in Zukunft bearbeiten möchte. Denn mein Institut hat, in seiner unendlichen Weisheit, bereits für nächste Woche einen Event geplant, bei dem die gesamte Gruppe ihre Ideen etwa 150 (!) potentiellen Betreuern vorstellen muss. (Und den Event auf den Abend vor unserem einzigen Examen gelegt.)

Zusätzlich wurden auch gleich noch eine zweite Gruppe, bestehend aus Industriepartnern der Uni, eingeladen, mit denen wir über Kollaborationen reden müssen. Müssen darum, weil wir alle die Vorgabe bekommen haben, mit mindestens vier Betreuern und zwei Industriepartnern zu sprechen.

Das Ganze nennt sich dann "Supervisor Speednetworking", und ist unter den Studenten als "Speeddating" bekannt. Das Konzept ist eigentlich sehr gut, denn es bringt uns mit einer großen Menge von Fachleuten in Kontakt. Wer hat schon den Luxus aus 150 potentiellen Betreuern auszuwählen?  Wie sinnvoll es allerdings ist, am selben Abend zu versuchen einen Betreuer zu finden mit dem zusammen man im weiteren Verlauf das Thema genau definiert, und zugleich Kollaborationspartner für ein Projekt zu finden, dass per Definition noch nicht feststeht, kann man durchaus diskutieren.

Natürlich kann man auf so einem Event nicht mit leeren Händen stehen, also gab es zusätzlich noch die Aufgabe ein Poster zu entwerfen, das unsere Idee darstellt. Das war also der Moment in dem ich mir ernsthaft überlegen musste, mit welchem Thema ich mich die nächsten 3 1/2 Jahre beschäftigen möchte. Was interessiert mich so sehr, dass mir in all der Zeit nicht die Lust vergeht?

Ich musste schon für die Bewerbung auf den Kurs ein Research Proposal einreichen, mit einer groben Idee was ich machen will. Und glücklicherweise hat sich die grundlegende Idee nicht geändert: Von Haus aus bin ich Kulturwissenschaftlerin, habe mich aber immer sehr auf Soziologie konzentriert, weil ich spannend finde wie 'Gesellschaft' funktioniert. Ich habe viel Zeit mit Politik verbracht, und fand dort die Interaktion mit den Medien und die Entscheidungsfindungsprozesse besonders interessant. Besonders mag ich Prozesse, mit denen ich auch beruflich viel zu tun hatte.

Mein Hauptinteresse ist also irgendwo zwischen Dem Internet, Politik und Medien. Und dieses Dreieck ist auch etwa das was ich schon seit Jahren jedem erkläre der nach meinen Plänen fragt. Was lag also näher, als genau das zu visualisieren? Ich habe also mit einer Mindmap angefangen und einmal aufgelistet, was es denn genau ist, dass mich interessiert. All die relevanten Punkte verbunden, und deutlich gemacht warum genau diese Aspekte interessant sind.

Herausgekommen ist dieses Poster, dass es mir hoffentlich leicht macht, mit Leuten ins Gespräch zu kommen. Denn: Das Thema muss noch viel mehr verfeinert werden, und muss dabei nicht nur mich interessieren, sondern auch meinen Betreuer, der idealerweise auch in demselben Gebiet unterwegs sein sollte.